Ein neues Stadion für Oldenburg – Mehr als nur ein Fußballstadion?
Auf dem Fußballfeld geht es in Zweikämpfen mitunter hitzig zur Sache – so auch bei der aktuellen Stadiondebatte in unserer Huntestadt.
Das Marschwegstadion ist in die Jahre gekommen und kann Ansprüchen höherer Profisportligen schlichtweg nicht mehr standhalten. Der Bau eines neuen Stadions würde insbesondere dem Fußball und letztendlich dem VfB Oldenburg für eine zukunftsgesicherte Ausübung von Profifußball zugutekommen. Doch am Ende dürfen in der ganzen Diskussion nicht die Mehrzwecknutzungsmöglichkeiten eines modernen Stadions, wie Konzerte, Shows, Kongresse und weitere Sportarten (u.a. American Football und Reitturniere), vergessen werden. Neben unmittelbaren Einnahmen durch die Vermietung an zum Beispiel den VfB Oldenburg generiert ein neues Stadion ebenso starke wirtschaftliche, soziale und gesellschaftliche Effekte. Allein die Bewirtschaftung hochwertiger und quantitativer Logen in einem Stadion bietet eine schnelle Möglichkeit, jährliche Einnahmen im siebenstelligen Betrag zu generieren.
Es ist am Ende der Fußball, Deutschlands Nationalsportart Nummer 1, der auf allen Ebenen eine integrative und soziale Kraft entfalten kann. Die Drittligasaison des VfB Oldenburg in der Saison 2022/2023 hat gezeigt, dass der Fußball auch einen wichtigen Beitrag zur Außenwirkung einer Stadt leisten kann. Ein neues Stadion bietet demnach Chancen für den Anspruch als Sportstadt Oldenburg und ihre Entwicklung.
Nichtsdestotrotz muss ein neues Stadion auf soliden Finanzen und Zahlen stehen. Für die 7.500-er-Stadionvariante – Mindestgröße für die 3. Liga sind 5.001 Plätze – sind durch die Stadionbauplanungsgesellschaft Baukosten von 45,5 Millionen Euro sowie jährliche Instandhaltungskosten zwischen 1,68 Millionen 2,2 Millionen Euro kalkuliert. Doch verschiedenste Konzepte zur Finanzierung, Betriebsnutzung, Verkehrsplanung, Nachhaltigkeit, Entwässerung und Wirtschaftlichkeit untermauern den Stadionbau als eine nachhaltige Investition in den Sportstandort Oldenburg.
Wenn am 15. April 2024 der Rat über den Baubeschluss abstimmen wird, geht es nicht weniger als um die Frage: Will Oldenburg in den kommenden Jahrzehnten in den Profifußball investieren oder werden wir erstmal keinen Drittligafußball – trotz eines möglichen sportlichen Erfolg – sehen? Es handelt sich um eine Grundsatzentscheidung der Stadt für die Rahmenbedingungen der sportlichen Ausrichtung für kommende Generationen.