„Meinhof war Terroristin, keine herausragende Oldenburger Persönlichkeit.“

31. März 2019

+++ Kritik an Programm „Oldenburger Lebensläufe im Dialog“ +++

Die Akademie der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg, die Carl-von-Ossietzky-Universität, die Karl Jaspers Gesellschaft, die St. Lamberti-Kirche, die Landesbibliothek Oldenburg und das Amt für Kultur und Sport laden zu der Veranstaltungsreihe „Oldenburger Lebensläufe im Dialog“. Im zugehörigen Flyer wird das Heine’sche „protestantische Prinzip“ beschrieben, dessen Ursprünge in der reformatorischen Aufklärung und Bildungstradition liegen. Neben Karl Jaspers, Helene Lange, Paul Raabe, Peter Suhrkamp und Rudolf Bultmann wird auch Ulrike Meinhof genannt, die als ‚herausragende Oldenburger Persönlichkeit (…) das protestantische Prinzip (…) zu verwirklichten suchte‘.

Der CDU-Kreisvorsitzende Christoph Baak hält dies für unangemessen: „Ulrike Meinhof ist für uns keine herausragende Oldenburgerin, die die Anliegen des Protestantismus praktisch umzusetzen suchte, sondern sie war in erster Linie kommunistische Terroristin. Ihren Namen in einer Reihe mit den anderen verdienten Oldenburger Persönlichkeiten und Protestanten zu nennen, halten wir für außerordentlich unpassend.“

Baak führt weiter aus, dass „es für uns nicht zum protestantischen Prinzip oder zur protestantischen Tradition gehört, Polizisten als ‚Schweine‘ zu bezeichnen, die ‚geschossen werden‘ können, so wie Meinhof es tat. Sie war es, die das ideologische Fundamt der RAF-Taten zu Papier brachte. Meinhof hat Terroristen und Mördern Unterschlupf gewährt, hat Einbrüche geplant, um die RAF zu bewaffnen, war selbst bewaffnete Bankräuberin und hat Sprengstoffanschläge mitgetragen. Das hat für uns nichts mit ‚protestantischer Provokation‘ oder öffentlichem Engagement zu tun – das ist Terrorismus. Da nützt es auch nichts, dies als lediglich ‚umstritten‘ zu bezeichnen, sondern das muss man verurteilen“, so Baak abschließend. „Dass über Meinhof gesprochen wird, halten auch wir für richtig. Im falschen Kontext ist dies jedoch eine gefährliche Verharmlosung.“